Peter Merhar, BILLA Senior Projektmanager Nachhaltigkeit: „Als Lebensmitteleinzelhändler ist es uns wichtig, notwendige Verbesserungen im Klimaschutz voranzutreiben. Seit 2015 haben wir rund 235 Projektpartner:innen, Initiativen und Menschen bei der Wiederherstellung, der Verbesserung und dem Erhalt von knapp 1.100 Hektar wertvollen und bedrohten Biotopen und Habitaten in Österreich unterstützt – darauf sind wir sehr stolz und freuen uns auch in Zukunft unserer Beitrag zu leisten.“ Rund 1.100 Hektar Fläche sind so groß wie der Wiener Bezirk Hernals oder die Gemeinde Grieskirchen in Oberösterreich! Auch in den vergangenen Monaten ist einiges passiert, hier ein Auszug:
BILLA stellt an 40 Standorten rund 30.000 m2 Fläche für Naturwiesen zur Verfügung
Seit 2018 renaturiert BILLA rund um seine Märkte Grünflächen in Naturwiesen. Bisher stellte man rund 30.000 m2 Fläche an 40 BILLA und BILLA PLUS Standorten zur Verfügung. „Rund um unsere BILLA und BILLA PLUS Märkte schaffen wir einen Lebensraum und Nahrung für tausende Insektenarten wie Wildbienen, Schmetterlinge, Heuschrecken sowie Vögel oder Amphibien. Gleichzeitig sind sie wichtige Räume für den genetischen Austausch unterschiedlicher Arten, tragen damit zur Erhaltung biologischer Vielfalt bei, binden Feinstaub sowie Kohlenstoff und kühlen die Umgebung“, schildert BILLA Vorstand Robert Nagele, der kürzlich mit Blühendes Österreich-Generalsekretär Ronald Würflinger, Obfrau und Gründerin des Landschaftspflegevereins Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken, Irene Drozdowski, sowie Peter Merhar eine 350 m2 große Naturwiese beim BILLA Markt bei der Triester Straße (Vösendorf) besuchte.
Neuer Standard bei neu errichteten BILLA und BILLA PLUS Märkten sind zudem umfassende Begrünungen in Form von Bäumen, Naturwiesen sowie Dach- und Fassadenbegrünungen. Diese werden anhand eines eigens dafür erstellten Handbuchs vorgenommen und sorgen für ein kühlendes Mikroklima und fördern die Biodiversität. Unter anderem erstrahlen der BILLA PLUS in Baden oder der BILLA in Oberwaltersdorf in saftigem Grün.
Heuer ergehen 130.000 Euro an 18 Jugendorganisationen und junge Projektpartner:innen
Mit dem Bewerb Changemaker #nature ermöglicht die BILLA Stiftung Blühendes Österreich gemeinsam mit ihren Kooperationspartner:innen jungen Menschen, sich für Biodiversität stark zu machen. Aus heuer 27 Einreichungen wählte die Jury 18 zukunftsweisende Projekte aus, die sich nun über die Förderung durch Blühendes Österreich und den Biodiversitätsfonds des Klimaschutzministeriums freuen. Dabei werden insgesamt 130.000 Euro für den Erhalt und Schutz der biologischen Vielfalt in Österreich ausgeschüttet. Das sind die Gewinner:innen (mehr zu den einzelnen Projekten finden Sie hier):
In Wien setzt die Pfadfindergruppe Stadlau auf den Schutz von Wiesen der Asperner Terrassen, die Pfadfindergruppe 87 kümmert sich um die Artenvielfalt in der Stadtwildnis Gerasdorfer Straße.
In Oberösterreich setzt ein junges Landwirtepaar aus Steinbach/Steyr auf die Bewirtschaftung von Streuobstflächen. Der Bundesverband der Österreichischen Naturschutzjugend schafft im Mühlviertel eine "Hofwiese wie damals" und setzt sich für den Erhalt von Lebensräumen für Rebhühner, Laubfrösche und Braunkehlchen ein.
In der Steiermark schafft die Naturschutzjugend Steiermark nahe Graz ein Paradies für Fledermäuse und wandelt eine ehemalige Gärtnerei in einen klimafitten Naturwald um. Ein junges Landwirtepaar verwandelt eine konventionell genutzte Ackerfläche in Preding in eine artenreiche Streuobstwiese mit Permakultur-Bewirtschaftung.
Im Burgenland bewirtschaftet der Kindergarten Pöttelsdorf eine Blühwiese mit u. a. Beerensträuchern und macht Klimaschutz schon in jungen Jahren erlebbar. Im Bezirk Mattersburg widmen sich Junior Naturpark-Ranger der Renaturierung und Aufwertung von Lebensräumen im Naturpark Rosalia Kogelberg. In der Gemeinde Stinatz/Stinjaki entstand im Ried Riebra 2020 eine 3.4 Hektar große Streuobstwiese mit alten Apfel-, Birnen-, Marillen- und Zwetschgensorten. Das österreichische Jugendbiodiversitätsnetzwerk GYBN Austria widmet sich dem Schutz der gefährdeten Salzlacken des Seewinkels.
In Niederösterreich konzentriert sich "ORTOLANdschaftspflege" auf den Erhalt und die Wiederherstellung von degradierten Halbtrocken- und Trockenrasen im Fladnitz- und im Unteren Traisental. Ein weiteres Projekt, das auf Landschaftspflege mit Nutztieren setzt, wird von einem Landwirt in Langenzersdorf durchgeführt. Der AHS Campus Baden verwandelt seinen Außenbereich in ein artenreiches grünes Klassenzimmer. Das Projekt "Born to BEE wild" widmet sich dem Biodiversitätsschutz in der Gemeinde Pöggstall. Die Pfadfindergruppe Perchtoldsdorf setzt sich mit dem Projekt "Insektenhighway in Perchtoldsdorf" für die Schaffung artenreicher Naturwiesen und Lebensräume für Insekten ein.
In Tirol haben Studierende der Uni Innsbruck den Verein ÖkoINNsel ins Leben gerufen, um Grünflächen auf dem Uni-Campus ökologisch aufzuwerten und wertvolle Lebensräume für Insekten zu schaffen. Das Projekt vom Verein Natopia zielt darauf ab, die Lebensbedingungen von baumbewohnenden Fledermäusen zu verbessern.
In Kärnten wird in Kooperation zwischen dem Bistum Gurk und der Landjugend Meiselding das Projekt "Arterhaltung und Lebensraumschaffung für das Auerwild am Gunzenberg" realisiert. Ziel ist die Förderung und Erhaltung der Auerwildpopulation rund um den "Hahnenkogel".
Lesetipp: Neues Standardwerk „Streuobst in Österreich“
Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas und sind besondere Lebensräume aus Menschenhand, die nur fortbestehen, wenn sie bewirtschaftet werden. Wer bisher ein Lesewerk rund um den Streuobstbau und die Streuobstkultur in Österreich suchte, suchte vergebens. Diese Lücke in der Wissensaufbereitung und -verbreitung wurde kürzlich gefüllt: Die österreichische Streuobstexpertin und Mitgründerin der ARGE Streuobst Österreich Katharina Varadi-Dianat hat gemeinsam mit Fachexpert:innen ein seit Jahrzehnten fehlendes Standardwerk zu Kultur, Zustand und Entwicklung des Streuobstbaus in Österreich verfasst. Durch die Finanzierung von Blühendes Österreich in Höhe von 10.000 Euro gibt es das bisher nur digital erhältliche Buch nun auch als Druckwerk – es ist in Bibliotheken an Universitäten, Fachhochschulen sowie in Büchereien und bei Fachinstitutionen im In- und Ausland erhältlich.