Bewusste Reduktion von Reizen ermöglicht ab 20. Dezember stressfreieres Einkaufsumfeld für Autist:innen
Die speziellen Maßnahmen werden täglich von 14 bis 15 Uhr im BILLA Markt in der Goldeggasse im 4. Wiener Gemeindebezirk umgesetzt
BILLA baut in der Durchführung auf fachliche Kompetenz des Social Enterprise Specialisterne, die ihren Standort in Nähe der Filiale haben
Was bei der Mehrheit für leuchtende Augen und dieses besondere Gefühl der Vorweihnachtszeit sorgt, ist für Menschen im Autismus-Spektrum eine große Herausforderung. Für sie ist es zu viel von allem: zu viele Geräusche, Lichter und Menschen. Daher führt BILLA im Sinne der Inklusion und des sozialen Miteinanders die „Stille Stunde“ im BILLA Markt in der Goldeggasse im 4. Wiener Gemeindebezirk ein.
Zu festgelegten Zeiten werde regelmäßig weitgreifende, aber auch individuelle Maßnahmen getroffen, um autistischen Personen ein Einkaufserlebnis in einem stressreduzierten Umfeld zu ermöglichen. Derzeit handelt es sich um eine zeitlich unbegrenzte Testphase des Konzepts, das laufend evaluiert und angepasst wird. Bei entsprechender Kund:innenresonanz ist eine Ausweitung der festgelegten Zeiten denkbar.
„Es ist spannend zu lernen wie unterschiedliche Kund:innen einen Einkauf bei uns erleben. Wir testen in dieser Filiale einige Möglichkeiten, manche lassen sich leicht umsetzen und bei anderen brauchen wir kreative Lösungen oder noch mehr Zeit. Wir sind natürlich sehr gespannt, wie dieses Angebot angenommen wird und freuen uns sehr, einmal mehr auf ganz individuelle Bedürfnisse unserer Kund:innen einzugehen“, so Hermann Weiß, BILLA Vertriebsdirektor, zum Konzept.
Akustische und visuelle Reize werden für Kund:innen mit Autismus minimiert
Das BILLA Team rund um BILLA Marktmanager Miklos Koleski wurde von Specialisterne eigens für die „Stille Stunde“ sensibilisiert und bestens vorbereitet. Im Rahmen von Schulungen wurden die speziellen Anforderungen von autistischen Kund:innen thematisiert und die passenden Maßnahmen gemeinsam erarbeitet. Beispielsweise wird auf Radio-, Werbeeinschaltungen und Marktdurchsagen zugunsten eines ruhigen Umfeldes verzichtet. Da auch geringer körperlicher Kontakt für autistische Personen herausfordernd sein kann, werden zum Beispiel Feinkostbestellungen auf die Theke gelegt, anstatt persönlich überreicht. Außerdem wird während der „Stillen Stunde“ noch mehr Achtsamkeit auf das Tempo bei der Kassa gelegt, damit die gekauften Produkte in Ruhe eingeräumt werden können. Die „Stille Stunde“ findet täglich am Nachmittag abseits der Stoßzeiten zwischen 14 und 15 Uhr statt, da viele andere Personen im Markt eine Stressquelle für Autist:innen darstellen können. Besonders lichtempfindlichen Kund:innen werden für den Einkauf kostenlos Sonnenbrillen, aus Sicherheitsgründen desinfiziert, zur Verfügung gestellt.
Fachliche Expertise von Specialisterne
BILLA hat sich mit Specialisterne bereits vor einigen Jahren einen Experten für die Inklusion von autistischen Personen an die Seite geholt und vertieft die Zusammenarbeit nun im Rahmen der „Stillen Stunde“. Specialisterne setzt sich international für die Inklusion von Autist:innen in Unternehmen ein und bildet in Österreich Personen mit Autismus unter anderem zu IT-Spezialist:innen aus. Die BILLA Familie schätzt die Arbeit der autistischen Mitarbeiter:innen sehr – sie bringen ihr Know-how zum Beispiel in der BILLA Zentrale in Wiener Neudorf ein. Harmen Vuijk, Coaching und Projektmanagement Specialisterne: „Wir sind begeistert, dass BILLA mit der grandiosen Idee der ‚Stillen Stunde‘ auf uns zugekommen ist. Durch unsere Erfahrungswerte und die leidenschaftliche Einsatzbereitschaft des BILLA Teams konnten wir gemeinsam ein Maßnahmenbündel schnüren und es in unmittelbarer Nähe unseres Standorts im 4. Bezirk in Wien umsetzen – das freut unsere Kursteilnehmer:innen und Mitarbeiter:innen mit Autismus, die vor Ort nun ihre Einkäufe erledigen können, natürlich ganz besonders.“
