Pressemeldung 4. April 2022

Blühendes Österreich im Finale beim „Natura 2000 Award“ der EU-Kommission

Das öffentliche Voting für die Kategorie „Citizens’ Award” hat begonnen, jede Stimme zählt!

FLORA Region Steyrtal-Kalkalpen. Der Verein Bergwiesn erhält wertvolle wie gefährdete Bergmähwiesen.

FLORA Region Steyrtal-Kalkalpen. Der Verein Bergwiesn erhält wertvolle wie gefährdete Bergmähwiesen. / Copyright: Verein Bergwiesn, Abdruck zu PR-Zwecken honorarfrei

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Gute Nachrichten für den Naturschutz in Österreich. Die BILLA-Stiftung Blühendes Österreich ist die einzige Finalistin 2022 aus Österreich für den renommiertesten Naturschutzpreis Europas, den „Natura 2000 Award“. Nominiert ist Blühendes Österreich für seinen mehrjährigen bundesländerübergreifenden Einsatz zur Stärkung von Organisationen und Landwirt:innen in Natura 2000 Gebieten in der Kategorie „Cross-Border Cooperation“. Der Award ging bis dato noch nie nach Österreich.

Die EU-Kommission hat 21 Finalisten aus dreizehn EU-Mitgliedsstaaten, eingeteilt in fünf Kategorien, bekanntgegeben. Nun wird zum europaweiten Voting aufgerufen, an der alle Bürger:innen der EU bis 27. April 2022 teilnehmen können. Abgestimmt wird für den „Citizens’ Award“, die sechste Auszeichnung neben den fünf Awards aus den fünf Kategorien. Die Gewinner:innen aller sechs Awards werden bei einer Zeremonie am 18. Mai 2022 in Brüssel verkündet.

„Wir haben mit Blühendes Österreich 2015 die erste und bisher einzige privatwirtschaftliche gemeinnützige Stiftung für Naturschutz in Österreich gegründet. Mit BILLA setzen wir uns für eine natürliche Vielfalt in unseren Regalen ein, dafür braucht es auch eine gesunde Natur. Der Einzug ins Finale des Natura 2000 Awards ist für unser Engagement eine hohe Auszeichnung. Die Nominierung von Blühendes Österreich zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, auch wenn es noch viel zu tun gibt“, freut sich Elke Wilgmann, BILLA-Vorständin.

„Mit BILLA setzen wir uns für eine natürliche Vielfalt in unseren Regalen ein, dafür braucht es auch eine gesunde Natur. Der Einzug ins Finale des Natura 2000 Awards ist für unser Engagement eine hohe Auszeichnung.“

Elke Wilgmann Vorständin BILLA

Mitmachen und den Naturschutz stärken

Eine Auszeichnung für Blühendes Österreich ist zum Greifen nah. Hier kann am Voting für die Stiftung teilgenommen werden: https://n2000citizenaward.eu/22037. Nach Abgabe der Stimme erhält man einen Bestätigungslink an die E-Mailadresse, die man angegeben hat. Das Voting ist erst nach Anklicken dieses Links gültig.

„Wir freuen uns sehr, dass wir unter den Finalisten des „Natura 2000 Awards“ sind und unsere Arbeit auf europäischer Ebene Anerkennung findet. Das FLORA-Programm unterstützt engagierte Bäuerinnen und Bauern, Vereine und Initiativen, die ihre Zeit und Energie dem Schutz von Flora und Fauna in Österreich widmen. Mit der Nominierung für den „Natura 2000 Award“ erhalten auch die 119 FLORA-Partner:innen von Blühendes Österreich die mehr als verdiente Anerkennung“, so Gábor Wichmann, ehrenamtlicher Vorstand bei Blühendes Österreich und Geschäftsführer von BirdLife Österreich. „Durch die Zusammenarbeit mit den FLORA-Partner:innen ist der Schutz der Biodiversität und unserer Ökosysteme gewährleistet!“

Blühendes Österreich stärkt regionalen Naturschutz in Österreichs Europaschutzgebieten

Blühendes Österreich finanzierte von 2015-2022 mit dem Stiftungsprogramm FLORA Gemeinden, Landwirt:innen und Organisationen bei der Entwicklung, Aufbau und Umsetzung ihrer Organisations- und Betriebsstrukturen sowie beim Habitatmanagement mit knapp 1,5 Millionen Euro. Durch die Finanzierung werden das Management und die Bewirtschaftung auf direkt 400 sowie indirekt auf 500 Hektar Offenlandflächen/High Nature Valuable Farmland langfristig gesichert. FLORA basiert auf dem Biotoptypenkatalog – der Roten Liste – Österreichs.

Durch die gebietsübergreifende und bundesländerübergreifende Tätigkeit hat Blühendes Österreich positive überregionale Habitatsverbesserungen und -sicherung gefährdeter Biotope, prioritäre Arten und Lebensräume wie Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Pfeifengraswiesen, Grünlandbrachen, Ackerraine, Ruderarfluren, Hochstauden, Hochgrasfluren, Bergmähder erreichen können. Die Maßnahmen zahlen auf den Schutz gefährdeter, auch endemischer Arten, wie Wiesenbrüter, Insekten, Schnecken, Wirbeltiere, Orchideenarten im Offenland und in Kultur- und Agrarlandschaften ein.

Das Programm FLORA fokussierte auf Ostösterreich mit dem Schwerpunkt auf Niederösterreich. Insgesamt umfassten die Aktivitäten 28 Europaschutzgebiete und 45 FLORA-Partner:innen. In den Natura 2000 Gebieten Waldviertel, Wachau, Wienerwald-Thermenregion, Kalkalpen, Westliches Weinviertel und Steinfeld wurden durch Public-Private-Partnerships neue Naturschutzorganisationen und Kooperationen gegründet. Durch die Hebelung weiterer Partner:innen konnte die Entwicklung und Etablierung neuer Naturschutzorganisationen wie „Bergwiesn“ in Oberösterreich, „freenature“ und „Thermenlinie-Wienerwald“ in Niederösterreich maßgeblich unterstützt werden.

„Es sind vor allem die professionellen und wertschätzenden Supportleistungen durch Blühendes Österreich im Bereich der Vernetzung, der wissenschaftlichen Begleitung, der Öffentlichkeitswirksamkeit und der persönlichen Horizonterweiterung, die einer jungen, regionalen Initiative wie der unseren unschätzbaren Auftrieb und Motivation geben“, berichtet Christian Hatzenbichler, Gründer und Obmann der Naturschutz- und Bergbauerninitiative „Bergwiesn“. Bergwiesn rettet hochgradig gefährdete Biotoptypen, hauptsächlich artenreiche ein- und zweimahdige Bergwiesen. Diese spielen mittlerweile kaum mehr eine Rolle für die landwirtschaftliche Produktion. Die Einbindung von Jugendlichen in die Bewirtschaftung ist zugleich Vorzeigemodell für Freiwilligen- und Jugendarbeit im ländlichen Raum.

Blühendes Österreich unterstützt einerseits finanziell, andererseits durch naturschutzfachliche Beratung, begleitende Presse- und Medienarbeit sowie durch die Hebelung weiterer Partner:innen mittels Collective Impact-Ansatz. Neben dem Programm FLORA hat Blühendes Österreich weitere Projektaktivitäten in Europaschutzgebieten im Burgenland, in Kärnten, in der Steiermark und in Tirol finanziert.

Natura 2000 Schutzgebiete für die Vielfalt

Das Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 wurde von der EU eingeführt und soll den Arten- und Lebensraumverlust stoppen sowie die natürlichen Lebensräume Europas dauerhaft sichern. Das Netzwerk feiert heuer sein 30-jähriges Bestehen und umfasst mittlerweile 18 Prozent der europäischen Landfläche und neun Prozent der Meeresgebiete. Natura 2000 ist das größte Netzwerk an Naturschutzgebieten der Welt. Durch die Aktivitäten in den Natura 2000 Schutzgebieten werden nicht nur gefährdete heimische Pflanzen- und Tierarten geschützt, sondern auch 35 Milliarden Tonnen CO2 gespeichert. Somit trägt das Netzwerk Natura 2000 auch wesentlich zum Klimaschutz bei. Die rechtlichen Grundlagen für Natura 2000 Gebiete bieten die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und die Vogelschutz-Richtlinie.

In Österreich umfasst das Netzwerk Natura 2000 laut Umweltbundesamt 350 Gebiete, davon sind 272 als Europaschutzgebiete rechtlich verordnet. Die einzelnen Landesregierungen nominieren entsprechende Gebiete und melden diese an die EU-Kommission.

Über das Voting des „Natura 2000 Awards“

Der „Natura 2000 Award“ wird heuer zum sechsten Mal von der Europäischen Kommission für herausragende Leistungen in Bezug auf Natura 2000 Aktiviäten verliehen. Bis 27. April 2022 sind alle Europäer:innen dazu aufgerufen, für die 21 europaweiten Naturschutzprojekte im Finale abzustimmen. Der oder die Gewinner:in wird mit dem „Citizens’ Award“ ausgezeichnet. Die Stiftung Blühendes Österreich ist mit dem Programm FLORA die einzige österreichische Finalistin. Hier geht’s zum Voting: https://ec.europa.eu/environment/natura-2000-award/current-edition_en. Für Blühendes Österreich direkt abstimmen kann man hier: https://n2000citizenaward.eu/22037