Zum Inhalt springen
Pressemeldung 22. Dezember 2025

Vorsorge bleibt oft ein guter Vorsatz: Nur 43 Prozent der Österreicher:innen macht regelmäßige Gesundheitschecks

Wer gesund bleiben will, muss vorsorgen – trotzdem zeigt sich: Viele Österreicher:innen nehmen Vorsorgeuntersuchungen nicht regelmäßig und im empfohlenen Ausmaß wahr. Eine repräsentative Studie* des österreichischen Drogeriefachhändlers BIPA verdeutlicht, dass Gesundheitsvorsorge für rund 55 Prozent der Österreicher:innen mehr guter Vorsatz als gelebte Praxis ist.

Eine lächelnde Ärztin mit Stethoskop um den Hals zeigt einer anderen Person etwas auf einem Tablet. Beide tragen Brillen und befinden sich in einem hellen Raum.

Gesundheitsvorsorge / Copyright: © AdobeStock, Abdruck zu PR-Zwecken honorarfrei

Download

Auf einen Blick

  • Ein Drittel der Österreicher:innen sucht Ärzt:innen nur bei akuten Beschwerden auf.

  • Frauengesundheit: Vorarlbergerinnen bei Gyn-Vorsorge am konsequentesten, Aufklärungsbedarf vor allem bei Jüngeren. 45 Prozent der Frauen ab 45 Jahren nehmen jährlich an Untersuchungen zur Brustkrebsfrüherkennung teil.

  • Kostenlose Angebote, etwa zur Krebsvorsorge, bleiben bei mehr als jeder:jedem Zweiten ungenutzt.

  • Kärnter:innen sind Spitzenreiter bei der allgemeinen Gesundheitsvorsorge, Distanz zu Ärzt:innen für Burgenländer:innen häufige Barriere.

  • Mit der Initiative „Ehrlich gesagt“ rückt BIPA Gesundheitsvorsorge ins Zentrum gesellschaftlicher Aufmerksamkeit – und motiviert zum Jahresstart zu gesunden Routinen.

Die allgemeine Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt – die sogenannte Gesundenuntersuchung – wird von weniger als der Hälfte (45 Prozent) jährlich wahrgenommen. Kärntner:innen (55 Prozent) sind dabei noch am konsequentesten, während nur 35 Prozent der Niederösterreich:innen jährlich zum Routinecheck beim Hausarzt erscheinen. Ähnlich selten statten die Österreicher:innen ihren Augenärzt:innen (42 Prozent) einen Besuch ab; bei Hautärzt:innen ist es gar nur ein Viertel der Bevölkerung (26 Prozent). Einzig die zahnärztliche Kontrolle ist bei drei Viertel (74 Prozent) aller Befragten ein jährlicher Fixtermin. Daniela Reumann, Geschäftsführerin bei BIPA: „Wer gut auf seinen Körper achtet, ist gesünder. Das bedeutet auch, nicht erst bei Beschwerden zu reagieren, sondern vorsorglich zu handeln. Routineuntersuchungen, regelmäßige Bewegung und die Stärkung des eigenen Immunsystems sind dabei wichtige Bausteine für ein gesundes Leben. Mit unserer Initiative ‚Ehrlich gesagt‘ wollen wir zum Jahresstart das Bewusstsein für die eigene Gesundheit stärken und unsere Kund:innen motivieren, aus guten Vorsätzen gelebte Gesundheitsroutinen zu machen.“ In den rund 600 BIPA Filialen in ganz Österreich sowie im Onlineshop finden Kund:innen ein großes Sortiment an Gesundheitsprodukten – von Sportnahrung, über Blutdruckmessgeräte bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln – die einen Beitrag zu einem gesunden Leben leisten können.

Vorsorge-Lücke bei Frauengesundheit

Der jährliche Besuch bei der:dem Frauenärzt:in wird empfohlen ab Beginn der sexuellen Aktivität, spätestens aber ab 18 Jahren. Etwas mehr als 10 Prozent der Frauen zwischen 18 und 29 Jahren geben jedoch an, noch nie eine gynäkologische Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen zu haben. Zwei Drittel der Frauen in diesem Alter nehmen die Untersuchung einmal im Jahr wahr. Über alle Altersgruppen hinweg gehört die gynäkologische Vorsorge bei 69 Prozent der Befragten zur jährlichen Gesundheitsroutine. 14 Prozent der Frauen lassen die empfohlene Frequenz außer Acht und statten ihren Frauenärzt:innen nur alle zwei bis vier Jahre einen Besuch ab. Im Bundesländer-Vergleich zeigen Vorarlbergerinnen mit einer Teilnahmequote von 79 Prozent die höchste Konsequenz bei der gynäkologischen Vorsorge. Dahinter folgen Tirolerinnen mit 74 Prozent. Im Zuge der jährlichen gynäkologischen Untersuchung wird auch eine Tastuntersuchung durchgeführt und für Frauen ab 45 Jahren wird ergänzend alle zwei Jahre eine Mammographie empfohlen. Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebserkrankung mit rund 6.000 Neuerkrankungen im Jahr 2024**. Rund 45 Prozent der befragten Frauen ab 45 Jahren nehmen diese kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen einmal pro Jahr wahr, während etwa 80 Prozent sie im Abstand von zwei bis vier Jahren nutzen. Der österreichweite Durchschnitt liegt altersübergreifend bei 43 Prozent – ein Wert, der darauf schließen lässt, dass das Bewusstsein mit zunehmendem Alter nur geringfügig steigt. Im Burgenland liegt die Teilnahme mit 59 Prozent deutlich über dem Schnitt, während sie in Kärnten mit 33 Prozent niedrig ausfällt. „Trotz Kampagnen wie Pink Ribbon gibt es bei der Brustkrebsvorsorge und dem Besuch bei Gynäkolog:innen noch deutlich Luft nach oben. Das hat mit einem Stigma zu tun – noch immer sind Frauengesundheitsthemen wie Menstruations- oder Wechseljahresbeschwerden für viele Frauen mit Scham behaftet – es braucht noch mehr Aufklärung über die positiven Aspekte der Vorsorge“, erklärt Eva Paschinger, Gewerberechtliche Geschäftsführung Medizinprodukte & Category bei BIPA und Sprecherin der „Ehrlich gesagt“-Initiative.

Krebsvorsorge rettet Leben – Bewusstsein muss gestärkt werden

In Österreich erkranken jährlich rund 45.000 Menschen an Krebs**. Vorsorgeuntersuchungen, die ein frühzeitiges Erkennen von Krebserkrankungen ermöglichen, werden über alle Gesundheitsbereiche hinweg aber nur von rund jeder:jedem Zweiten wahrgenommen. So wird das jährlich empfohlene Hautkrebsscreening (Muttermalkontrolle) nur von einem Viertel im empfohlenen Intervall wahrgenommen. Fast die Hälfte der Befragten geht immerhin alle zwei bis vier Jahre zur Hautkrebsfrüherkennung. Aus der Gruppe der jüngeren Befragten unter 39 Jahren gab mehr als ein Drittel an, noch nie beim Hautkrebsscreening gewesen zu sein. Auch eine Darmspiegelung (Koloskopie) wird ab dem 45. Lebensjahr als wichtige Vorsorgemaßnahme empfohlen. Darmkrebs ist bei Männern und Frauen die dritt häufigste Krebserkrankung**. In der Altersgruppe der über 50-Jährigen wird diese Untersuchung laut eigener Angaben immerhin von 30 Prozent alle zwei bis vier Jahre in Anspruch genommen.

Keine Beschwerden und Zeitmangel: Die Hürden der Vorsorge

Der häufigste genannte Grund, warum Vorsorgeuntersuchungen nicht regelmäßiger wahrgenommen werden, ist bei Männern und Frauen gleichermaßen fehlender akuter Bedarf – über ein Drittel (37 Prozent) gibt an, sich derzeit gesund zu fühlen und daher keinen Anlass für einen Arztbesuch zu sehen. Auch der Faktor Zeit ist für ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) ein Hindernis – für 18- bis 39-Jährige (36 Prozent) der zweithäufigste Grund. Finanzielle Hürden (13 Prozent), mangelnde ärztliche Versorgung in der Nähe (13 Prozent) und Scham oder Angst vor der Untersuchung (13 Prozent) werden ebenso genannt. Vor allem für Burgenländer:innen (20 Prozent) ist die Verfügbarkeit von Ärzt:innen in ihrer Nähe eine Barriere für regelmäßige Vorsorge.

Über „Ehrlich gesagt“

„Ehrlich gesagt“ ist eine Initiative der österreichischen Drogeriekette BIPA, die frauenspezifische Themen und Gesundheitsanliegen in den öffentlichen Diskurs bringt. Ganz bewusst werden deshalb nicht nur Frauen, sondern auch Männer angesprochen, denn Frauenthemen gehen alle an. Ziel ist es, nicht zu belehren, sondern den Dialog fördern. Auf den BIPA-Kanälen werden Informationen zu Themen wie Frauengesundheit, Mental Load, Selbstbewusstsein, Empowerment und Vereinbarkeit von Beruf & Familie bereitgestellt. Webinare, Workshops, Influencer:innen-Kooperationen und Community-Angebote begleiten die Initiative laufend. Weitere Informationen unter bipa.at/ehrlichgesagt

 

* Für die Studie wurden im Februar und März 2025 insgesamt 1.548 Personen in Österreich im Alter zwischen 14 und 75 Jahren befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die österreichische Bevölkerung. Durchgeführt wurde sie vom Online-Marktforschungsinstitut Marketagent.

**Statistik Austria, 2024